Yusuf Seker ist stellvertretender Leiter der Sekundarschule und arbeitet seit der Gründung im Jahre 2004 für die Wilhelmstadtschulen. Seker unterrichtet das Fach Physik. Seit dem ersten Tag beobachtet und begleitet Seker die Entstehung eines Bildungscamps, auf dem Lehrer, ehrenamtliche Vereinsverantwortliche, Schüler und Eltern Hand in Hand etwas Neues aufbauen. Dabei geht es nach Seker um “eine Schule, an der eine familiäre Atmosphäre herrscht und alle gemeinsam an einem Ziel arbeiten: Am Erfolg der SchülerInnen”.


Redaktion: Herr Seker, wie viele Schüler hat die Sekundarschule und aus welchen Bereichen kommen die Schüler?

Yusuf Seker: Die Schule, an der ich zur Zeit arbeite, hat 2006 ihren Betrieb als Realschule aufgenommen und wurde im Zuge der Berliner Bildungsreform zu einer Sekundarschule umgewandelt. Die SchülerInnen kommen aus ganz Berlin und zunehmend auch aus Brandenburg. Wir haben insgesamt 127 Schüler, die aus verschiedenen kulturellen Bereichen kommen. Auch wenn in der Anfangszeit der Anteil von türkischstämmigen Schülern besonders hoch war, hat sich im Laufe der Jahre eine gesunde Mischung entwickelt.

Wie lange gibt es die Schule und wie viele Absolventen gab es bisher?

Die Sekundarschule gibt es seit 2011 und bis jetzt haben knapp 200 Schüler bei uns ihren Abschluß gemacht.

Was sind die Besonderheiten der Schule (Projekte, Fächer usw.)?

Neben dem sehr guten Unterrichtsangebot zeichnet uns das auf die Bedürfnisse der einzelnen Schüler ausgerichtete Förderprogramm aus. Wir besprechen regelmäßig mit Schülern und Eltern die Lernsituation und entwickeln schülerbezogene Lernprogramme. Es ist uns wichtig, jeden einzelnen zu motivieren und mitzunehmen. Zudem legen wir großen Wert auf eine offene und persönliche Kommunikation zwischen Eltern, Lehrern und Schülern. Als eine verhältnismäßig kleine Schule haben wir im Vergleich zu anderen Sekundarschulen ein breites Sprachangebot für die Fächer im Wahlpflichtfach. Zudem bereiten wir unsere Schüler gezielt auf die Vergleichsarbeiten wie VERA8-, BBR- und MSA-Prüfungen vor, wobei die MSA-Prüfungen, die entscheidenden Prüfungen für den Abschluss am Ende der 10. Klassenstufe sind.

Herr Seker ist auch unter unseren Schülern sehr beliebt.
Warum ist das 10. Schuljahr von besonderer Bedeutung für die SchülerInnen?

Gerade an der Sekundarschule ist die 10. Klassenstufe von großer Bedeutung, weil die SchülerInnen die Möglichkeit haben, verschiedene Abschlüsse entsprechend ihrer Leistungen zu erreichen. Von der BBR- bis zum MSA mit Berechtigung auf die gymnasiale Oberstufe können insgesamt vier verschiedene Abschlüsse erworben werden. Daher ist die persönliche Betreuung und pädagogische Begleitung von entscheidender Bedeutung für die weitere Bildungsbiografie. Hierbei spielen neben den Jahrgangsleistungen die MSA-Prüfungsnoten eine Schlüsselrolle.

Was ist die MSA-Prüfung und wie wichtig ist sie für die Versetzung?

Neben den schriftlichen Prüfungen in den Fächern Mathematik, Englisch und Deutsch legen die SchülerInnen auch eine Präsentationsprüfung in einem selbstgewählten Fach ab. Auch das Thema der Präsentationsprüfung wird in Absprache mit dem Fachlehrer von den Schülern bestimmt. Die SchülerInnen müssen sowohl versetzt werden als auch die MSA-Prüfungen bestehen, damit sie die Voraussetzungen für den MSA-Abschluss erfüllen.

Wie können sich Schüler gezielt auf die MSA-Prüfung vorbereiten?

Schüler, dier vom ersten Sekundarschuljahr an aktiv und erfolgreich am Unterricht teilgenommen haben, die die Hausaufgaben rechtzeitig erledigen und sich gezielt auf die Klassenarbeiten vorbereiten, erfüllen die wichtigsten Voraussetzungen für die MSA-Prüfungen. Da aber viele SchülerInnen in der 10. Klasse noch Wissenslücken haben, die das Bestehen der MSA-Prüfungen in Frage stellen, bieten wir samstags Vorbereitungskurse an.

Welchen Erfolg hat ihre Schule bei den MSA-Prüfungen vorzuweisen?

Die MSA-Prüfungen finden am Ende der 10. Klassenstufe an allen Berliner Schulen statt. Fast die Hälfte unserer Schülerinnen und Schüler hat im Schuljahr 2016-2017 den MSA-Abschluss mit Berechtigung auf die gymnasiale Oberstufe erreicht. Ein großer weiterer Anteil hat den MSA-Abschluss erhalten. Von den insgesamt 46 Zehntklässlern hat nur ein Schüler die Schule – leider – ohne Abschluss verlassen. Auf dieses Ergebnis sind wir besonders stolz, weil es mit Abstand über den Gesamtdurchschnitt der Berliner Sekundarschulen liegt.