Digitalisierung in den Wilhelmstadtschulen

Smartphones, Tablets, Smart-TVs – sie sind aus unserem Alltag immer weniger wegzudenken. Die Digitalisierung ist im vollen Gange. Damit Deutschland in diesem Bereich endlich zu anderen Industriestaaten aufschließt, müssen die Schulen ebenfalls aktiver werden. Irfan Kumru, Vorsitzender des Trägervereins TÜDESB e.V., hat im Rahmen der Lehrerfortbildung für die Wilhelmstadtschulen über den Stand der Digitalisierung auf dem Bildungscampus informiert.

Erneuerung der technischen Infrastruktur

Deutsche Bildungseinrichtungen vernachlässigten lange Zeit die neuen Technologien. Laut Kumru mangelte es an Wissen und vor allem an finanziellen Ressourcen, um zu investieren. Insofern sei der Digitalisierungspakt der Bundesregierung für Schulen eine große Chance. Über den aktuellen Stand sowie die Investitionen des Trägers sagte Kumru: „Wir haben uns in den vergangenen Monaten über den Digitalisierungspakt ausführliche informiert und sind zuversichtlich, als Campus eine Fördersumme in sechsstelliger Höhe bewilligt zu bekommen. Dafür arbeiten wir an der technischen Infrastruktur und haben bereits  Glasfaserkabel zwischen den Schulgebäuden verlegen lassen. Durch die nun vorhandene Infrastruktur können wir zukünftig ein Intranet, ein abgeschirmtes Internet, aufbauen. Das bietet mehr Sicherheit und Datenschutz. Außerdem ist auch ein zweiter Schulserver in Betrieb gegangen.“

Digitalpakt Schule: 38 Millionen Euro im ersten Jahr

Der Berliner Senat rechnet damit, dass im ersten Jahr 38 Millionen Euro an Fördergeldern ausgezahlt werden. Jeder staatlichen als auch privaten Schule steht ein Grundbetrag von hunderttausend Euro und eine Förderung von 330 Euro pro Schüler zu.  Auch wenn auf der politischen Ebene wichtige Entscheidungen getroffen wurden, sind die Richtlinien noch nicht bei den Trägern angekommen. Daher bat Kumru die Lehrkräfte um Geduld: „Wir möchten eigentlich so schnell wie möglich in dieses Projekt einsteigen, aber zunächst müssen wir die Richtlinien abwarten.“ Eigentlich hätte sie der Senat schon im Mai den Schulen zukommen lassen müssen. Das ist bis jetzt jedoch nicht geschehen. Der Trägerverein rechne mit einer Veröffentlichung der Förderrichtlinien bis Ende September. Erst dann könne man sich die Kriterien anschauen, dementsprechend ein Digitalisierungs- als auch pädagogisches Konzept erstellen und die staatliche Förderung beantragen. Die Frage einer anwesenden Lehrerin, ob es nicht schon vor Eingang der Gelder zu Investitionen kommen kann, verneinte Kumru. Maßnahmen rückwirkend zu bezuschussen, sei leider nicht möglich.

Fortbildung für Lehrer des Wilhelmstadt Gymnasiums

Der Träger hat die Fachtagung zum Thema „Medienbildung als Querschnittsthema – Medienarbeit 4.0“ in Zusammenarbeit mit „Mediale Pfade – Verein für Medienbildung“ organisiert. Der Verein ist auf Fortbildungen im Medienbereich spezialisiert. Die Veranstaltung hatte das Ziel, die Lehrkräfte auf die Chancen und Risiken der Digitalisierung vorzubereiten. Außerdem wurden Wege aufgezeigt, wie sie in angemessener Form digitale Medien in den Unterricht einbinden können.